Agenturen helfen, gute Schulen zu finden

Der Begriff „Beratungsagentur“ umfasst alle Institutionen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Familien zu Schulaufenthalten im Ausland zu informieren und Schüler an geeignete Privatschulen im Ausland zu vermitteln. Einige Institutionen bezeichnen sich selbst als „Beratungsagentur“, andere als „Privatschulanbieter“, „Vermittlungsagentur“ oder „Austauschorganisation“.

Beratungsagenturen ersparen Schülern und Eltern Zeit und Nerven. Sie helfen bei der gezielten Recherche nach passenden Schulen. Die Mitarbeiter der Agenturen kommen ursprünglich oft aus dem Bereich der Bildung oder dem Umfeld Schule, waren als Lehrer, Schuldezernenten oder Pädagogen im weiteren Sinne tätig. Somit bringen sie Fachkompetenz mit und sind im Umgang mit Jugendlichen und Eltern geschult. Zugleich können viele von ihnen auf eine häufig langjährige Erfahrung zurückblicken und erklären, was es bedeutet, auf eine Privatschule im Ausland zu gehen.

Sie können realistisch einschätzen, was im individuellen Fall möglich ist oder Sinn macht, da sie mit den Schulsystemen der Gastländer vertraut sind und auf Erfahrungswerte ehemaliger Teilnehmer zurückgreifen können. Die Agenturen kennen die von ihnen angebotenen Schulen bzw. deren Ansprechpartner meist persönlich und wissen somit aus erster Hand über das Schulprofil, die fachlichen Schwerpunkte, mögliche Stipendien, die Aufnahmekriterien und Vorgehensweisen der jeweiligen Schule Bescheid. Die Philosophie, das Schulklima und das Lernumfeld sind ihnen bekannt.

Agenturen beraten und geben konkrete Hilfestellung, wenn es um die Realisierung eines Privatschulbesuchs im Ausland geht. Für ihre Dienstleistung und die entstehenden Kosten (u.a. Schulgebühren) berechnen sie einen Programmpreis, der je nach Agentur unterschiedlich aufgeschlüsselt wird.

Agenturen für Internate & Privatschulaufenthalte

Vorteile einer Beratung durch Experten

Argumente für die Inanspruchnahme einer Beratungsagentur bzw. Austauschorganisation:

  • In einem unverbindlichen und üblicherweise kostenlosen telefonischen oder persönlichen Beratungsgespräch können alle offenen Fragen und Unsicherheiten geklärt werden. Gemeinsam wird überlegt, was die Zielsetzung des Gastschulaufenthalts ist, welche Dauer angemessen erscheint und ob die Wahl auf das richtige Gastland gefallen ist.
  • Anschließend werden die Charaktereigenschaften des Jugendlichen, seine Interessen, die akademischen Leistungen sowie eventuelle Schwächen abgesteckt. Es wird erfragt, welche Vorstellungen der Schüler bezüglich der Gastschule mitbringt. Dann folgt das „Matching“: Auf der Grundlage der vorab in Erfahrung gebrachten Informationen schlagen die Berater Schulen vor, die dem Schüler zusagen könnten. Dabei geht es nicht nur darum, dass der Jugendliche im akademischen Bereich gut aufgehoben ist (Fächerangebot und, falls erwünscht, Möglichkeit des Erwerbs des ausländischen Schulabschlusses), sondern auch um den Wohlfühlfaktor
  • Die Agenturen und Austauschorganisationen stellen Kataloge und Informationsmaterial der vorgeschlagenen Bildungseinrichtungen zur Verfügung und stellen Kontakte zu Ansprechpartnern her.
  • Oft kann auf Wunsch eine Besuchsreise zu den in Frage kommenden Schulen organisiert werden. Nicht unüblich ist dies im Fall des Gastlands Großbritannien. Meist führt ein Schüler durch die Schule und häufig findet ein Gespräch mit der Schulleitung oder dem Ansprechpartner für internationale Schüler statt. Es ist überlegenswert, der Wunschschule an einem regulären Schultag einen Besuch abzustatten und nicht an einem „Tag der offenen Tür“. Der Besuch an einem normalen Schultag kann einen anderen Eindruck vermitteln und ermöglicht alltagsnahe Einblicke.
  • Die Berater klären über das notwendige Fremdsprachenniveau und über von den Schulen anerkannte Sprachtests auf. Einige sind berechtigt, einen Sprachtest wie z.B. den ELTiS oder einen standardisierten Test wie z.B. den SSAT abzunehmen, wodurch der Aufwand entfällt, privat einen Termin in einem offiziellen Testcenter zu vereinbaren.
  • Die Agentur übernimmt die Durchführung der Bewerbung und damit die Vorstellung des Schülers an der ausgewählten Privatschule. Die Bewerbungsunterlagen müssen dafür natürlich nach wie vor von der Familie selbst zusammengestellt werden. Der Berater kann jedoch die Unterlagen prüfen, gezielt an die Schule weiterleiten und den Bewerber dort vorstellen.
  • Bei der Annahme des Platzes und den damit verbundenen Dingen, wie der Zahlung der Gebühren, gibt die Beratungsagentur Hilfestellung. 
  • Die Austauschorganisation bzw. Agentur kann im Rahmen der Annahme des Platzes dafür Sorge tragen, dass die aufgrund von Vorgaben des Gastlandes oder der Gastschule zu gewährleistende Betreuung vor Ort im Vorfeld des Aufenthalts sichergestellt wird und kann entsprechende Ratschläge erteilen.
  • Nach der Aufnahme an einer Privatschule kann der Berater helfen, eine geschickte Fächer- und Kurswahl zu treffen.
  • Es ist nicht unüblich, dass die Berater frühzeitig Leselisten und/oder Vokabellisten (Fachvokabular) zur Verfügung stellen, damit sich der Jugendliche auf den Aufenthalt an seiner Privatschule gezielt vorbereiten kann.
  • In den Monaten und Wochen vor der Ausreise geben die meisten Beratungsagenturen praktische Tipps und Hilfestellung in Bezug auf: An- und Abreise, falls erforderlich Beantragung des Visums, Abschluss von Versicherungen, notwendige Impfungen, Gepäck und vor Ort benötigte Gegenstände.
  • Von einigen werden Vorbereitungstreffen oder mehrtägige Vorbereitungsseminare in Deutschland angeboten. Der Jugendliche erhält dort wichtige Informationen rund um den Gastschulaufenthalt. Je nach Intensität und Dauer der Vorbereitung werden Aspekte wie Kulturschock, Heimweh, Regelverstöße, Streit mit Mitschülern oder der Gastfamilie usw. besprochen oder über Rollenspiele exemplarisch dargestellt. Manche Vorbereitungsveranstaltungen richten sich auch an Eltern. 
  • Während des Auslandsaufenthalts steht die Agentur dem Schüler sowie den zuhause gebliebenen Eltern bei aufkommenden Fragen oder Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung. Sie kann gegebenenfalls auch in akademischen Angelegenheiten beraten, wobei dieser Part eigentlich von den Betreuern und entsprechenden Ansprechpartnern der Privatschulen übernommen wird, sobald der Schüler vor Ort ist.
  • Nach der Rückkehr fühlen sich viele Beratungsagenturen ihren Schülern nach wie vor verbunden und greifen gern auf ihre Erfahrungen zurück. Einige bieten Nachbereitungstreffen zum Erfahrungsaustausch an oder verfügen über ein aktives Ehemaligennetzwerk (z.B. einen Club für ihre „Alumni“ bzw. „Returnees“). Manche bieten Unterstützung in Bezug auf die Wiedereingliederung in das deutsche Schulsystem an oder helfen bei der Anerkennung im Ausland erworbener Schulabschlüsse. Es gibt sogar Agenturen, die eine eigene Studienberatung anbieten, um den Bildungsweg der Jugendlichen weiterhin konstruktiv zu begleiten. 

Es spricht also vieles dafür, die Expertise einer Beratungsagentur zu nutzen und von deren Erfahrungen zu profitieren.

Der perfekte Privatschulanbieter

Bei der Auswahl einer geeigneten Austauschorganisation bzw. Agentur muss man sich letztlich auch immer auf sein Bauchgefühl verlassen, da vorab nie garantiert ist, dass alles reibungslos und zur vollsten Zufriedenheit verläuft. Zudem hat jede Familie andere Vorstellungen von der perfekten Beratungsagentur und der idealen Betreuung. Ein paar Fragen können helfen, die Entscheidung für oder gegen einen Privatschulanbieter in die richtige Richtung zu lenken:

  • Haben wir das Gefühl, dass uns wirklich zugehört und auf unsere Fragen zufriedenstellend eingegangen wird?
  • Können wir die Austauschorganisation bzw. Agentur jederzeit gut erreichen bzw. meldet sie sich bei uns zeitnah zurück? 
  • Werden in dem von uns ausgewählten Gastland viele Internate oder Privatschulen angeboten, sodass eine geeignete Schule dabei sein könnte? 
  • Seit wann arbeitet die Agentur mit den angebotenen Bildungseinrichtungen zusammen und kennt sie diese oder die Ansprechpartner der Schulen persönlich? 
  • Seit wann ist der Berater im Bereich Privatschulvermittlung tätig und wie viele Schüler vermittelt er durchschnittlich pro Schuljahr (in das Gastland)? 
  • Ist der Privatschulanbieter auf ein bestimmtes Gastland oder eine bestimmte Schulform (z.B. Internate) spezialisiert? 
  • Werden die von uns gewünschten Dienstleistungen angeboten (z.B. ausführliche Beratung und Vorbereitungsworkshop)?

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